Bevor die Liga kommt, kommt die Mannschafts-EM
Mit Medaillenchancen sowohl bei den Damen als auch bei den Herren startet Österreich in das am Dienstag beginnende Finalturnier der Mannschafts-Europameisterschaften in Nantes (Frankreich, 3. bis 8.September). Der Modus ist allerdings knallhart, bei 24 Teams in acht Dreier-Gruppen erreichen nur die Gruppensieger das Viertelfinale. Ab diesem wird im K.o.-Modus gespielt. Beide ÖTTV-Teams treffen auf die Ukraine, die Herren zudem auf Dänemark, die Damen auf Bulgarien.
„Bei nur einem Aufsteiger ist jedes Spiel ein Entscheidungsspiel, man darf sich nicht die geringste Schwäche leisten. Sonst kann es schnell ein böses Erwachen geben“, mahnt ÖTTV-Sportdirektor Karl Jindrak zur Vorsicht. Trotzdem sieht der ehemalige Doppel-Europameister gute Chancen auf einen erfolgreichen Turnierverlauf: „Wir zählen sicher zum Kreis der Medaillenanwärter. Deutschland wird im Normalfall bei den Damen und Herren außer Reichweite sein, aber dahinter ist alles möglich. Aber zunächst gilt es die Gruppe zu überstehen. Bei den Damen gegen Bulgarien und bei den Herren gegen die Ukraine gehen wir als Favorit ins Rennen, um den Gruppensieg warten bei den Herren aber die starken Dänen um den zuletzt in Hochform agierenden Jonathan Groth. Bei den Damen wird die Entscheidung um Platz 1 wohl gegen die Ukraine fallen. Wenn wir das Viertelfinale erreichen, ist die Medaille schon in Reichweite.“
Das laut Papierform etwas angenehmere Viertelfinal-Los hätten unsere Herren. Als Nummer 4 gesetzt, ginge es als Sieger der Gruppe D gegen einen Erstplatzierten der Gruppen E bis H (mit den als Nummer 5 bis 9 gereihten Teams). Auf die ÖTTV-Damen, nur die Nummer 9 der Setzliste, würde bereits im Viertelfinale eine der Top-Vier-Nationen warten. Aber auch das bereitet Sofia Polcanova keine allzu großen Sorgen: „Ich fühle mich derzeit wirklich sehr gut, sowohl körperlich als auch mental. Ich hoffe, ich kann meine gute Form von den letzten Turnieren mitnehmen.“ Aber auch ein weiterer Punkt stimmt die Linzerin zuversichtlich: „Wir haben einen großartigen Teamgeist, unterstützen uns gegenseitig. Jeder gibt alles und kämpft für den anderen.“
Bei den Herren sind die Deutschen nach dem Finalerfolg 2017 über Portugal Titelverteidiger, bei Damen konnte Rumänien in einem packenden Endspiel Deutschland niederringen. Österreichs Damen beendeten die Titelkämpfe in Luxemburg auf Position sechs, die Herren belegten nach Niederlagen in den Gruppenspielen nur den 10. Rang. Nach viermal Bronze (2002,2008,2009, 2011) und einmal Silber (2005) krönten die ÖTTV-Herren ihre erfolgreiche Gesamtbilanz mit Team-Gold 2015 in Jekaterinburg. Die rot-weiß-roten Damen holten ihre bislang einzige Medaille 2014 mit Silber in Lissabon.
Von Dienstag bis Donnerstag stehen die Gruppenspiele auf dem Programm, von Freitag bis Sonntag im Tagesrhythmus Viertelfinale, Halbfinale und Finale.
Gruppenspiele
Herren
Österreich – Ukraine Mittwoch, 4.September, 19.00 Uhr
Österreich – Dänemark Donnerstag, 5.September, 19.00 Uhr
Damen
Österreich – Bulgarien Dienstag, 3.September, 13.00 Uhr
Österreich – Ukraine Donnerstag, 5.September, 19.00 Uhr
Österreichs Kader
Herren: Daniel Habesohn, Robert Gardos, Stefan Fegerl, Andreas Levenko
Damen: Sofia Polcanova, Liu Jia, Amelie Solja, Karoline Mischek