EM-Silber nach Bronze: Polcanova/Gardos im Finale gestoppt
EM-Silber! Sofia Polcanova und Robert Gardos sorgten beim 3:2 gegen Annett Kaufmann/Patrick Franziska (GER) im Mixed-Halbfinale der Liebherr Tischtennis Europameisterschaften 2024 für Begeisterung in der Linzer TipasArena. Erst im Finale wurde das ÖTTV-Duo von den Spaniern Maria Xiao/Alvaro Robles (Nr. 3) mit einem 0:3 gestoppt. Damit holten sie nach EM-Bronze 2022 nun Silber.
Das Endspiel begann bitter: Polcanova/Gardos sahen sich gleich mit 0:7 im Rückstand, verloren den ersten Heat mit 8:11, den zweiten Durchgang mit 9:11 und lagen auch im dritten Satz mit 0:2 zurück. Erst nach der Auszeit von Teamchef Chen Weixing ging ein Ruck durch das Parade-Doppel, folgte der Ausgleich zum 2:2 und mit 7:6 die erste Führung im Endspiel. Dann aber vergab die Nummer vier des Turniers zwei Satzbälle, Maria Xiao/Alvaro Robles drehten den Heat auf 12:10 und jubelten über den EM-Titel. Robles, der Doppel-Vize-Weltmeister von 2019, hob seine Partnerin in die Lüfte und feierte das erste EM-Gold der Liebherr-Europameisterschaften 2024.
Dramatik pur gab es zuvor im Halbfinale: Das ÖTTV-Duo fand gegen Annett Kaufmann und Patrick Franziska gut in die Partie, gewann den ersten Satz mit 11:8, hatte im zweiten Durchgang zwei Satzbälle. Die Deutschen konnten diese erfolgreich abwehren und den Satz mit 12:10 für sich entscheiden. Das Duell auf Augenhöhe fand auch im dritten Durchgang seine Fortsetzung, neuerlich konnten die Österreicher ihre Satzbälle nicht nutzen, Kaufmann/Franziska gelang abermals der erfolgreiche Konter (14:12). Damit lag der Druck auf Seiten der Gastgeber. Die Partie verlief weiterhin ausgeglichen und extrem spannend, diesmal verwerteten die Österreicher ihren ersten Satzball (11:9). Damit wurde das Match im Decider entschieden, wo Sofia Polcanova und Robert Gardos ihren vierten Matchball zum 16:14-Satzgewinn verwandelten und den Einzug ins Finale sicherstellten.
Im Einzel hatte Sofia Polcanova (Nr. 2) zuvor im 1/16-Finale einen klaren 4:0-Erfolg über die U19-Vize-Europameisterin Veronika Matiunina (UKR/46) gefeiert und sich für das Achtelfinale am Samstag qualifiziert. Am Samstag ab 11:30 Uhr fordert die 30-Jährige die Schwedin Christina Kallberg (Nr. 14). Nach ihrem achten Sieg im Rahmen der EM meinte die Linzerin: „Ich war zu unkonzentriert, lag 0:4 zurück, musste mich selbst pushen. Das gelang zum Glück.“
DOPPEL: FREUD UND LEID
Polcanova, die in der TipsArena in allen drei Disziplinen aufschlägt, war zu Beginn des Tages an der Seite von Bernadette Szócs im Achtelfinale des Damen-Doppels gefordert. Die Titelverteidigerinnen nahmen auch die türkische Hürde Ece Harac/Ozge Yilmaz mit Bravour, sicherten sich mit einem 3:1-Erfolg das Ticket für das Viertelfinale. In der Runde der letzten acht wartet auf Polcanova/Szocs nun die topgesetzte spanisch-rumänische Paarung Maria Xiao/Adina Diaconu.
Im Achtelfinale der Herren bekamen Daniel Habesohn und Robert Gardos die ganze Klasse von Qiu Dang/Benedikt Duda zu spüren. Das ÖTTV-Duo fand nicht in den Rhythmus, konnte den spielstarken Deutschen nur phasenweise Paroli bieten. Am Ende mussten sich die Vize-Europameister von 2022 recht klar in drei Sätzen geschlagen geben. Dem bitteren Ausscheiden des heimischen Parade-Duos folgte der Jubelschrei von Maciej Kolodziejczyk, dermit Vladislav Ursu (MDA) bei der EM-Premiere in der allgemeinen Klasse den Einzug ins Viertelfinale fixieren konnte. Der 23-jährige Welser und sein gleichaltriger moldawischer Partner entschieden die ersten zwei Sätze gegen Darko Jorgic und Tomislav Pucar jeweils knapp mit 12:10 für sich. Dann kam die slowenisch-kroatische Paarung auf Touren, entschieden die Durchgänge drei und vier für sich. Im Decider behielten Kolodziejczyk/Ursu mit 11:7 die Oberhand.
Stimmen:
Sofia Polcanova:
„Es war ein sehr langer Tag, ich habe vier Matches gespielt, drei gewonnen. Im Finale waren die Spanier besser, herzliche Gratulation. Wir haben nicht schlecht gespielt, aber es war nicht genug. Wenn man bedenkt, wie wir angefangen haben, wir wären fast in der ersten Runde rausgeflogen, können wir mit Silber absolut zufrieden sein.“
Robert Gardos:
„Es war ein hartes und langes Turnier, wir haben uns ständig gesteigert und eines unserer besten Niveaus gespielt. Im Finale hat es leider nicht geklappt, es waren nur Kleinigkeiten, aber so ist das eben. Es wäre natürlich schön gewesen zu gewinnen, aber es ist kein Wunschkonzert.“
LIEBHERR Europameisterschaften in Linz (TipsArena/bis So.)
Mixed, Finale:
Sofia Polcanova/Robert Gardos (Nr. 4) – Maria Xiao/Alvaro Robles (ESP/3) 0:3 (-8, -9, -10)
Mixed, Halbfinale:
Sofia Polcanova/Robert Gardos (Nr. 4) – Annett Kaufmann/Patrick Franziska (GER/26/Q) 3:2 (8, -10, -12, 9, 14)
Mixed, Viertelfinale:
Sofia Polcanova/Robert Gardos (Nr. 4) – Izabela Lupulesku/Dimitrije Levajac (SRB/7) 3:0 (2, 8, 9)
Damen-Einzel, Achtelfinale:
am Sa. ab 11:30: Sofia Polcanova (Nr. 2/Titelverteidigerin) – Christina Kallberg (SWE/14)
Damen-Einzel, 1/16-Finale:
Sofia Polcanova (Nr. 2/Titelverteidigerin) – Veronika Matiunina (UKR/46/Q) 4:0 (5, 4, 6, 8)
Damen-Doppel, Viertelfinale:
Sa. 10 Uhr: Sofia Polcanova/Bernadette Szócs (Ö/ROU/Nr. 7/Titelverteidigerinnen) – Maria Xiao (ESP)/Adina Diaconu (ROU/1)
Damen-Doppel, Achtelfinale:
Sofia Polcanova/Bernadette Szócs (Ö/ROU/Nr. 7/Titelverteidigerinnen) – Ece Harac/Ozge Yilmaz (TUR/10) 3:1 (8, 5, -5, 8)
Herren-Doppel, Viertelfinale:
Sa. 10:35 Uhr: Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (Ö/MDA/37) – Peter Hribar/Deni Kozul (SLO/15)
Herren-Doppel, Achtelfinale:
Daniel Habesohn/Robert Gardos (Nr. 6) – Qiu Dang/Benedikt Duda (GER/9) 0:3 (-11, -9, -6)
Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (Ö/MDA/37) – Darko Jorgic (SLO)/Tomislav Pucar (CRO/11) 3:2 (10, 10, -9, -3, 7)
Der Rahmen-Zeitplan in der TipsArena
Samstag, 19. Oktober 2024 (ab 10 Uhr) live auf ORF Sport +
Herreneinzel: Achtelfinale und Viertelfinale
Dameneinzel: Achtelfinale und Viertelfinale
Herrendoppel: Viertelfinale und Halbfinale
Damendoppel: Viertelfinale und Halbfinale
Sonntag, 20. Oktober 2024 (ab 10:30 Uhr)
Herreneinzel: Halbfinale und Finale
Dameneinzel: Halbfinale und Finale
Herrendoppel: Finale
Damendoppel: Finale