Guntramsdorf bezwingt sensationell Tabellenführer

Die Gäste aus der Steiermark (mit Tilen Cvetko Ranglisten 1., Tamas Laczko RL 5., Manuel Matlschweiger 24.) kamen mit einer unfassbaren Saisonbilanz von zwölf Siegen und acht Unentschieden in zwanzig Runden und entsprechend breiter Brust nach Guntramsdorf (mit Yuriy Matviychuk RL 2., Rene Sabin RL 17., Marius Mandl RL 21.) – auch die Spielleitung sollte mit Jefim Rudermann sowie Hugo Hrncir hochklassigst besetzt sein, passend zu dem Schlagerspiel. Es war wohl nicht geplant, dass ausgerechnet in Guntramsdorf die Serie an unbesiegten Spielen zu Ende gehen sollte, doch das Heimteam wollte hier auch ein gewichtiges Wörtchen mitreden - und tat dies auch. 

In Spiel eins des Tages eröffnet Mandl gegen Cvetko und vermag den ersten Satz für sich zu entscheiden, ehe der starke Slowene den zweiten Satz knapp gewinnen kann, um sich schlussendlich doch noch recht klar in vier Sätzen durchsetzen zu können – 0:1. Matviychuk gegen Laczko sollte sich als Spiel mit unfassbar tollen, langen und spektakulären Ballwechseln entwickeln und so steht es 2:1 in Sätzen und 10:7 jeweils für den Guntramsdorfer. Matchball, ehe ein Spieler (unerlaubterweise) vom Nebentisch „aus“ schreit, weil der Ball in die Nebenbox geschossen wurde, woraufhin Laczko die Hand hebt und aufhört zu spielen. Doch dies wird vom famosen Schiedsrichter Rudermann gekonnt ignoriert und das Match durch den erwähnten Punkt von Matviychuk „entschieden“ – somit ohne vieler Diskussionen, 1:1.

Sabin gegen Matlschweiger lautet das dritte Einzel des Tages. Der junge Steirer zeigt tolles Tischtennis, führt in den ersten beiden Sätze zumeist, doch die Routine Sabins setzt sich schlussendlich jeweils gegen Satzende durch, was das 3:0 deutlicher erscheinen lässt, als das Spiel eigentlich war – 2:1. Matviychuk hat nun Cvetko auf der anderen Seite des Tisches gegenüber und der Guntramsdorfer spielt um eine Spur sicherer, Cvetko doch ein wenig druckvoller. 11:9, 11:9 und 9:5 sowie sogar 11:10 sollte es für Matviychuk stehen, ehe das Spiel eine Wendung nehmen sollte. Cvetko holt in weiterer Folge nicht nur Satz drei, sondern auch Satz vier, doch plötzlich ist Matviychuk im entscheidenden Satz wieder voll da und diesen Satz auf acht für sich entscheidet – 3:1 

Nun steht Sabin gegen Laczko auf dem Spielbericht, wobei der vermeintliche Außenseiter aus Niederösterreich das Hinspiel Duell in Übelbach überraschend für sich entscheiden konnte. Doch diesmal vermag Laczko den Spieß umzudrehen und gewinnt klar in drei Sätzen, somit nur noch 3:2 für Guntramsdorf. Mandl gegen Matlschweiger sieht lange Zeit den jungen Übelbacher auf dem Weg zum Sieg, führt er doch 1:0 in Sätzen und 7:3 in Satz zwei, ehe ein taktisch äußerst kluges Timeout den Umschwung einleiten sollte und Mandl doch noch relativ deutlich in vier Sätzen gewinnt – 4:2. 

Nun steht abermals Sabin an der Platte, zeigt wie so oft, gegen starke Spieler, in diesem Fall Cvetko, sein unbekümmertes Spiel und geht mit Satzführung in den zweiten Satz. Auch dieser verläuft lange Zeit ausgeglichen, ehe der Ranglistenführende das Zepter an sich reißt und sein Team in vier Sätzen auf 3:4 aus seiner Sicht wieder heranbringt. Matviychuk gegen Matlschweiger sollte programmgemäß ein flottes 3:0 ergeben, hiermit 5:3 für die Niederösterreicher.

Mandl startet im neunten Spiel des Tages gegen Laczko, wie auch schon gegen Matlschweiger mit 0:1 in Sätzen, 3:7 in Satz zwei und einem darauffolgenden Timeout – und das Drehbuch sollte sich auch in weiterer Folge sensationell wiederholen. Satz zwei wird von Mandl auf Unterschied gewonnen und ab dem Zeitpunkt ist wohl die aktive Serviceannahme der (vermeintlich) einzige Weg zum Erfolg. Denn auch in Satz drei ist Laczko die meiste Zeit in Führung, vor allem steht er bei 10:8 schon knapp vor einer 2:1 Satzführung, doch Mandl agiert weiterhin mutiger, aktiv und das Publikum animiert ihn zu einer Kampfleistung par excellence, gewinnt damit den dritten Satz nach Abwehr von zwei Satzbällen. In Satz vier ist Mandl dann nicht mehr zu halten und mit einem 11:5 beendet er das Spiel und Übelbach sollte sensationell in Guntramsdorf mit 3:6 unterliegen. Die Halle bringt Mandl damit zum Beben, Übelbach gratuliert fair zum Sieg, auch wenn das Holz von Laczko dem Belastungstest schlussendlich nicht standhalten sollte.

Entschuldigt uns bitte die diesmal derart späte Berichterstattung zu den Runden des vorletzten Wochenendes, aber die Schlagzeilen rund um das Coronavirus überschlagen sich momentan derart, dass der Autor dafür leider nicht früh genug ausreichend Zeit blieb, vielen Dank für Euer Verständnis. Die siebente und letzte Runde der 2. Herren-Bundesliga Oberes Play-Off ist für den 28.04.20 angesetzt, doch aufgrund des aktuellen Verlaufs rund um das erwähnte Coronavirus, lässt sich momentan eher nicht darauf schließen, dass der Tischtennissport alsbald wieder zur gewohnten Tagesordnung übergehen wird können. Bis dahin, bleibt gesund, haltet Abstand und passt auf euch auf, wir halten euch über unsere Homepage wie gewohnt auf dem Laufenden.