Wiener Neudorf zwingt Kuchl in die Knie
In der 1. Herren-Bundesliga Unteres Play-Off deutet sich eine gewisse, sportliche „Zweiklassengesellschaft“ an: während Baden, Kuchl, Wiener Neudorf und Innsbruck um die Plätze eins bis vier spielen, rittern sich Ebensee, Biesenfeld, Kennelbach und Oberndorf um die Platzierungen in der zweiten Tabellenhälfte. Am letzten Wochenende kam es dabei zu einem absoluten Spitzenspiel, zwischen dem, in diesem Fall, Heimteam aus Wiener Neudorf, welche, bekannt starke, Salzburger aus Kuchl zu Gast hatten.
Gleich in der Auftaktpartie entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe, in diesem Fall zwischen dem Neudorfer Wojciech Kolodziejczyk und dem Kuchler Balazs Fixl, wobei Kolodziejczyk bereits mit 2:1 und 4:1 in Front lag, ehe Fixl ein Timeout nahm, um den vierten Satz danach noch 11:8 gewinnen zu können. Doch der Neudorfer konnte im fünften Satz nochmals zurück schlagen und diesen mit 11:8 gewinnen, womit er sein Team mit 1:0 in Führung gebracht hat. Spiel zwei des Tages bestritten der junge Wiener Neudorfer Martin Radel gegen den routinierten Ungarn Mate Moricz, wobei Letzterer wohl als klarer Favorit in das Spiel gehen sollte. Doch Radel startete famos, holte sich den ersten Satz souverän mit 11:5 und blieb in zwei von drei knappen weiteren Sätzen erfolgreich und sicherte den Niederösterreichern hiermit eine durchaus überraschende, zwischenzeitliche 2:0 Führung.
Danach sollte es zum Duell der beiden Nummer drei Spielern an diesem Tag kommen: für die Heimischen Martin Bäuerle gegen den Salzburger Thomas Ziller. In einem schlussendlich doch recht einseitigem Match konnte sich Ziller mit 3:0 durchsetzen und brachte Kuchl wieder auf 1:2 heran. Nun stand das Doppel am Programm, wobei tendenziell von der Doppelrangliste her eher die Kuchler Paarung Ziller/Moricz als Favorit zu sehen wäre gegen Bäuerle/Radel und dieser Favoritenstellung wurden sie mit einem Viersatzsieg auch gerecht, womit die der erstmalige Gleichstand mit 2:2 erreicht werden konnte.
Somit mussten noch zwei Einzel folgen, um die Entscheidung herbei zu führen, wobei Kolodziejczyk gegen Moricz die fünfte Partie des Tages lauten sollte und der Pole in Reihen der Niederösterreicher abermals die Oberhand behielt. 3:1 in Sätzen und die abermalige Führung für die Neudorfer und Radel könnte mit einem Sieg gegen Fixl den 4:2 Endstand fixieren, was zweifelsfrei als durchaus große Überraschung zu sehen wäre. Und so sollte es auch kommen, jung und unbekümmert aufspielend behielt Radel in umkämpften fünf Sätzen die Oberhand und fixierte den sensationellen 4:2 Endstand. Wer hätte gedacht, dass Fixl und Moricz in der 1. Herren-Bundesliga Unteres Play-Off - dies bei deren unfassbarer spielerischer Qualität - in dieser Saison gemeinsam jemals an einem Tag 0:4 spielen werden, wohl kaum wer.
Doch so ist nun mal auch der Tischtennissport, Überraschungen und aufstrebende Talente sorgen für die nötige Abwechslung und somit wird es wohl weiterhin ein Vierkampf um den Titel in Österreichs zweithöchster Liga bleiben. Fortgesetzt wird das bunte Treiben mit zwei Runden im Verlauf des Novembers, genauer gesagt am 23. und 30.11. mit der fünften und sechsten Runde des Herbstdurchganges. Wir dürfen gespant sein, welch Sensationen uns hier wieder erwarten!