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Damen 1  

Auf die Ligaspitze fehlt noch einiges! Rückblick 19/20: Eine Zusammenfassung der nationalen Leistungen der Nachwuchsspielerinnen in der 1. und 2. Bundesliga.

Die Corona-Pandemie führte zu einem zwangsweisen Abbruch der Tischtennis Saison 2019/20. Dieser nicht beeinflussbare Umstand soll uns nicht davon abhalten eine Analyse der Leistungen unserer weiblichen Nachwuchsspielerinnen durchzuführen. Das Resümee, welches durchwegs kritisch jedoch ebenso mit Lichtblicken ausfällt, soll die engagierte Nachwuchsarbeit der Vereine unterstreichen und ebenso einen Denkprozess anregen, um in Zukunft mehr Mädchen für den Tischtennissport begeistern zu können.

Erstellt von Marius Mandl | |   Damen 1
Von oben lässt sichs leicht lächeln! Karo Mischek und Sofia Polcanova führen Österreichs Spitze an. Eine unmittelbare Nachfolge der beiden Damen kann derzeit nicht ausgemacht werden. Copyright: Österreichische Tischtennis Bundesliga / Tobi Ratz

Karoline Mischek, derzeit die Nr. 149 der Weltrangliste, kann sozusagen als Maßstab einer erfolgreichen Nachwuchskarriere in Österreich gesehen werden. Auch da das gegenwärtige Ranking der 22-jährigen noch nicht das Gipfelkreuz ihres sportlichen Aufstiegs darstellen sollte. Die Frage, die sich Tischtennis-Österreich stellen muss, ist jene, ob eine derartige Laufbahn System hat, oder ob ein Werdegang alla Mischek auf individueller Basis zu erklären ist. Um diese Frage zu beantworten wagen wir einen, zugegeben kurzen, Überblick über die Leistungen der Nachwuchsspielerinnen.

Die 2. Bundesliga enthält mit Natasa Djordjevic, Elena Pöll (beide U18/1 [erstes U18 Jahr]; Union Vorchdorf) und Jessica Spehar (Badener AC/BTTA; U18/3) drei junge Spielerinnen, die nur wenige ihrer Matches abgeben mussten. In der Herbstrangliste sticht außerdem Juliana Sarofem (SG Übelbach/Don Bosco; U15/2) mit nur einer Niederlage und sieben Siegen hervor. Im Frühjahr des Unteren Play-Offs der 1. Bundesliga machte Teresa Oppelz (ESV Bruck/Mur; U21/2) mit einer Bilanz von 10:6 und dem 10. Platz der Einzelrangliste eine gute Figur. Die erst zwölfjährige Kiara Segula (U13/2) aus Villach rangiert nur einen Platz hinter ihr. In der Herbstrangliste landete Kiara sogar auf Platz acht mit einer bemerkenswerten Bilanz von 16:6. Somit rangierten sämtliche Nachwuchsspielerinnen, die fast bis zu zehn Jahre älter als die Kärntnerin sind, hinter dem Jungtalent. Dies soll keinesfalls die Leistung der anderen Spielerinnen schmälern – viel mehr sollte diese Tatsache den mitbewerbenden Vereinen zeigen, welch großartige (nationale) Leistungen bereits in jungen Jahren möglich sind. Kiaras Ausgangsposition für eine erfolgreiche internationale Karriere scheint gut zu sein, obwohl dieses Format eine rein nationale Sichtweise darstellt und der europäische Vergleich zugegebenermaßen fehlt. Dennoch liegt vor Kiara und ihrem Umfeld noch ein langer Weg, wenn eine professionelle Tischtenniskarriere angestrebt werden sollte.

Springen wir nun ins Obere Play-Off der 1. Damen Bundesliga – sozusagen die Eliteliga des heimischen Damen-Tischtennis. Hier sticht Selina Leitner (U21/1; Linz AG Froschberg II) in der Herbstrangliste mit vier Siegen hervor. Unter anderem konnte sie die Slowenin Spela Burgar bezwingen. Zwar konnten auch Oppelz und Diendorfer je zwei Siege einfahren – jedoch wurden diese Erfolge gegen Österreicherinnen auf ähnlichem Niveau eingefahren – für Siege über Spitzenathletinnen benötigen die genannten Nachwuchsspielerinnen noch etwas Trainingszeit.

Im Frühjahr konnte Fang Molei (U15/2) vier, Chen Sofia Lu zwei (U18/2), Claudia Ming Chen einen (U21/3) (alle Union Stockerau) und Selina Leitner und Romy Josefa Reiter (Linz AG Froschberg, U18/2) je zwei Siege einfahren. Wieder sollte erwähnt werden, dass die Siege nicht gegen Top-Spielerinnen eingefahren wurden und das Ranking der jungen Österreicherinnen verrät, dass es für die Erreichung der vorderen Plätze noch einen Leistungssprung benötigt.  

Und hier schließt sich der Kreis. Karoline Mischek befindet sich auf Platz 2 der Herbst- und auf Platz 5 der Frühjahrsrangliste mit insgesamt 23 Siegen zu ausschließlich vier Niederlagen. Dieser Bericht, oder besser die Darstellung von Fakten, sollte verdeutlichen, dass der Abstand der heimischen Nachwuchsasse zur nationalen Ligaspitze kein geringer ist. Werden die Ausgangspositionen zur Chance des Erreichens dieser Spitze betrachtet, so haben, wird rein das Alter als Indikator hergenommen, die meisten Spielerinnen nur noch wenig Zeit zur Verfügung, um in Karolines Alter (22) selbiges Spielniveau zu erreichen. Wie die Gründe dieser mangelhaft rosigen Aussicht zu erklären sind, ist eine andere Frage. Feststeht ein Karriereverlauf, wie jener von Karoline Mischek, scheint auf individueller und nicht auf systematischer Ebene zu basieren.

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