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Herren 1  

Eine Liga im Wandel - ein Exkurs durch 70 Jahre Bundesliga

Seit 1949 und damit seit über 70 Jahren, wird jährlich der Titel des österreichischen Mannschaftsmeister vergeben. Lediglich zwischen 1954 und 1956 gab es keinen Staatsmeister. 1962 wurde schließlich die Staatsliga als höchste Spielklasse bei den Herren gegründet. Damals gingen zwölf Teams an den Start. Bis heute hat sich viel getan. Die österreichische Tischtennis Bundesliga zählt zu den stärksten Europas und das nicht ohne Grund.

Erstellt von Markus Riedlmayer | |   Herren 1

Austria Wien, nein, nicht der Fußballverein, sondern der Tischtennisverein, sicherte sich den ersten Meistertitel der Nachkriegszeit im Jahr 1949. Die Anfangsjahre wurden durchwegs von Vereinen aus Wien dominiert. Erst im Jahr 1959 durchbrach der aus Leoben stammende Verein Alpine Donawitz diese Dominanz. 

Das Jahr 1962 markiert schließlich den nächsten großen Meilenstein der heimischen Tischtennis-Geschichte. In diesem Jahr wurde die Staatsliga gegründet, Österreichs höchste Spielklasse bei den Männern. Zwölf Teams machten den Titel unter sich aus: 

  • Bundesbahn Wien
  • Energie Wien
  • Puch Graz
  • Vienna Wien
  • Alpine Donawitz
  • TSV Fulpmes (Tirol)
  • ASK Salzburg
  • Badener AC
  • Union Gmunden (Oberösterreich)
  • Handelskammer Graz
  • SV Semperit Traiskirchen
  • Union Salzburg

Der BBSV Wien kürte sich zum ersten Meister der neu geschaffenen Liga. Wieder waren es zunächst die Vereine aus der Bundeshauptstadt die den Ton angaben. Eine echte Wachablöse erfolgte schließlich in den 70er Jahren. Fast zwei Jahrzehnte lang matchten sich Kuchl, Langenlois und Stockerau um die Trophäe, ehe in den 90er Jahren mit der SV Schwechat ein neuer Verein mitmischte.

Mit der Jahrtausendwende begann eine neue Zeitrechnung, jene der SVS Niederösterreich. Mit den Aushängeschildern Ma Lin, Werner Schlager, Qianli Qian, Chen Weixing, Stefan Fegerl oder Daniel Habesohn, war man viele Jahre die unangefochtene Nummer 1!

Zudem genoss man eine Sonderstellung in der Liga, musste den Grunddurchgang nicht spielen, sondern stieg erst in der entscheidenden Phase ins Geschehen ein. Das änderte sich mit der Saison 2012/2013. Nach vielen Jahren der „Abwesenheit“ im Grunddurchgang, ging die SVS Niederösterreich wieder von Beginn an, an den Start.

Erster Herausforderer und Erzrivale der Niederösterreicher war die SPG Walter Wels, der Bemühungen, die SVS NÖ vom Thron zu stoßen, 2014 belohnt wurden. Die Oberösterreicher durchbrachen den Lauf des Ligakrösus. 2015 und 2016, da unter dem Namen Weinviertel Niederösterreich, markieren die letzten beiden Meistertitel. Danach wurde die Profimannschaft aufgelöst. Der Titel blieb aber zunächst in Niederösterreich. 2017 kürte sich Stockerau zum Meister und Cupsieger.

2018 sollte es dann endlich für Walter Wels so weit sein – der zweite Meistertitel der Vereinsgeschichte wurde in die Höhe gestemmt.

Aktueller Titelverteidiger ist abermals Stockerau und das in einem Jahr, in dem die Tischtennis Bundesliga sich einem kompletten Facelift unterzog.

Viele Jahre spielte man mit 12, bzw. 10 Mannschaften. Seit 2012 wird die Saison mit dem Bundesliga-Opening, in dessen Rahmen der österreichische Tischtennis Cup ausgespielt wird, eröffnet. Aus diesem nehmen die Teams Bonuspunkte für den Grunddurchgang mit. Beendet wird die Meisterschaft beim Finalturnier, bei dem nochmals zunächst mittels Kreuzspiel die Finalisten und später der Meister ermittelt werden.

2019/2020 ist alles anders. Die 1. Liga ist unterteilt in ein Oberes und ein Unteres Playoff mit je acht Teams. Das komplette Setup im Oberen Playoff wurde dabei den Champions League Vorgaben angeglichen. Wer in den kommenden Jahren im Oberen und Unteren Playoff vertreten ist, ergibt sich aus den Platzierungen des Bundesligafinales und -openings. Der Meister wird im Oberen Playoff ermittelt, nahezu jedes Spiel via Livestream übertragen.

Das Niveau ist ausgeglichen wie selten zuvor. Etliche Top 100 und Top 200 Spieler wie Österreichs Hoffnung Andreas Levenko, der Kubaner Andy Pereira, der Japaner Koyo Kanamitsu, die Slowaken Lubomir Pistej und Samuel Kaluzny, Altmeister Chen Weixing, Oleksandr Didukh (UKR), die Koreaner Park Ganghyeon, Kang Dongsooliefern und Joo Saehyuk oder auch Tomas Konecny, liefern den Fans Weltklasse-Tischtennis in Österreichs Hallen.

Die heimische Liga genießt einen guten Ruf, zählt zu den stärksten Europas. Das hat man sich hart erarbeitet.

Bleibt zu hoffen, dass wir in dieser Saison noch das Finale erleben. Eine komplette Runde sowie die Finalspiele sind noch ausständig!

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