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Europameisterschaften  

EM-Finale dahoam! Polcanova/Gardos gewinnen Fünf-Satz-Krimi

FINAAALE! Oh, wie ist das schön – der Jubel kannte nach dem 3:2-Halbfinal-Krimi des österreichischen Mixed-Doppels Sofia Polcanova und Robert Gardos im Rahmen der Liebherr Tischtennis Europameisterschaft 2024 keine Grenzen. Das ÖTTV-Duo wehrte gegen Annett Kaufmann/Patrick Franziska (GER) vier Matchbälle ab und verwertete seinerseits den vierten Matchball. Im Endspiel warten am Freitag ab 21 Uhr die Spanier Maria Xiao/Alvaro Robles (3).

Erstellt von Miguel Daxner | |   Europameisterschaften
Sofia Polcanova/Robert Gardos. Foto: Eva Manhart

GOLD IN SICHT

Was für eine Dramatik, was für eine Nervenschlacht! Das ÖTTV-Duo fand gegen Annett Kaufmann und Patrick Franziska gut in die Partie, gewann den ersten Satz mit 11:8, hatte im zweiten Durchgang zwei Satzbälle. Die Deutschen konnten diese erfolgreich abwehren und den Satz mit 12:10 für sich entscheiden. Das Duell auf Augenhöhe fand auch im dritten Durchgang seine Fortsetzung, neuerlich konnten die Österreicher ihre Satzbälle nicht nutzen, Kaufmann/Franziska gelang abermals der erfolgreiche Konter (14:12). Damit lag der Druck auf Seiten der Gastgeber. Die Partie verlief weiterhin ausgeglichen und extrem spannend, diesmal verwerteten die Österreicher ihren ersten Satzball (11:9). Damit wurde das Match im Decider entschieden, wo Sofia Polcanova und Robert Gardos ihren vierten Matchball zum 16:14-Satzgewinn verwandelten und den Einzug ins Finale sicher stellten. In diesem wartet auf Sofia Polcanova und Robert Gardos ab 21:00 Uhr die spanische Paarung Alvaro Robles/Maria Xiao.

DOPPEL: FREUD UND LEID

Polcanova, die in der TipsArena in allen drei Disziplinen aufschlägt, war zu Beginn des Tages an der Seite von Bernadette Szócs im Achtelfinale des Damen-Doppels gefordert. Die Titelverteidigerinnen nahmen auch die türkische Hürde Ece Harac/Ozge Yilmaz mit Bravour, sicherten sich mit einem 3:1-Erfolg das Ticket für das Viertelfinale. In der Runde der letzten acht wartet auf Polcanova/Szocs nun die topgesetzte spanisch-rumänische Paarung Maria Xiao/Adina Diaconu.

Im Achtelfinale der Herren bekamen Daniel Habesohn und Robert Gardos die ganze Klasse von Qiu Dang/Benedikt Duda zu spüren. Das ÖTTV-Duo fand nicht in den Rhythmus, konnte den spielstarken Deutschen nur phasenweise Paroli bieten. Am Ende mussten sich die Vize-Europameister von 2022 recht klar in drei Sätzen geschlagen geben. Dem bitteren Ausscheiden des heimischen Parade-Duos folgte der Jubelschrei von Maciej Kolodziejczyk, dermit Vladislav Ursu (MDA) bei der EM-Premiere in der allgemeinen Klasse den Einzug ins Viertelfinale fixieren konnte. Der 23-jährige Welser und sein gleichaltriger moldawischer Partner entschieden die ersten zwei Sätze gegen Darko Jorgic und Tomislav Pucar jeweils knapp mit 12:10 für sich. Dann kam die slowenisch-kroatische Paarung auf Touren, entschieden die Durchgänge drei und vier für sich. Im Decider behielten Kolodziejczyk/Ursu mit 11:7 die Oberhand.

EINZEL: ZUKUNFTSFIT

Im Einzel ist Sofia Polcanova Österreichs letztes Ass im Ärmel. Die Titelverteidigerin trifft ab 17:10 Uhr im 1/16-Finale auf die Ukrainerin Veronika Matiunina. Der Rest des heimischen Aufgebots befindet sich bereits in der Zuschauerrolle. Die erste Zwischenbilanz fällt trotz des bitteren Ausscheidens von Daniel Habesohn und Robert Gardos dank einer erfrischenden Talenteshow positiv aus:

Mit Nina Skerbinz (14), Anastasia Sterner (19), Julian Rhizauschek (15) drängten gleich drei EM-Debütanten in der allgemeinen Klasse ins Rampenlicht. Im Konzert der Großen reichte es für die junge ÖTTV-Garde erwartungsgemäß zu keinem weiteren Sieg, die Art und Weise wie das Trio inmitten der Weltklasse agierte, gibt aber sehr viel Zuversicht. Das gilt auch für Maciej Kolodziejczyk (23), der ebenfalls im Rahmen der Liebherr Tischtennis Europameisterschaften 2024 sein Debüt in der allgemeinen Klasse zelebrierte und im Doppel noch alle Chancen hat. Auch der beherzte Auftritt von Andreas Levenko wird in positiver Erinnerung bleiben. Der 26-Jährige, der sich ebenfalls über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hat, begegnete dem Vize-Europameister von 2016, Simon Gauzy, in einem hochkarätigen Schlagabtausch über sieben Sätze absolut auf Augenhöhe. Der Franzose entschied den Decider mit 11:9 denkbar knapp für sich.

Österreichs Nachwuchs-Head-Coach neuer ETTU-Vizepräsident

Zum Vizepräsidenten der Europäischen Tischtennis-Union wurde Jarek Kolodziejczyk – der Onkel des Doppel-Viertelfinalisten Maciej – beim ETTU-Kongress in Linz gewählt. Als Member of the ETTU Board wird der ÖTTV-Nachwuchs-Head Coach dem neu gewählten ETTU-Präsidenten Pedro Moura vor allem im Bereich Trainerausbildung zur Seite stehen.

Stimmen:

Robert Gardos (nach dem Mixed Halbfinale):

„Es war ein unglaubliches Match, wir haben beide sehr gut gespielt, haben über fünf Sätze alles gegeben. Sie haben uns voll gefordert, wir können sehr stolz sein, vielleicht war es sogar unser bestes Spiel. Es war fantastisch.“

Daniel Habesohn (nach dem Doppel-Achtelfinale):

„Wir haben schon dreimal gegen Qiu Dang/Benedikt Duda gespielt, zweimal gewonnen und einmal verloren, aber alle Spiele waren im Entscheidungssatz. Von daher wussten wir, dass es schwierig wird. Ich habe wie im Einzel zu viele einfache Fehler gemacht, die ersten zwei Sätze waren auf Unterschied, das war so ein bisschen die Vorentscheidung. Sie sind dann immer besser und stabiler geworden, wir haben unsere Eigenfehlerquote hingegen nicht verringern können.“

Maciej Kolodziejczyk  (nach dem Doppel-Achtelfinale):

„Wir haben sehr gut angefangen, aber es war klar, dass von solchen Top-Spielern eine Antwort kommen wird. Wir haben im entscheidenden Satz ein wenig die Taktik geändert, sind etwas aktiver geworden. Es ist unser erster gemeinsamer Einsatz bei einer EM in der allgemeinen Klasse, wir haben keinen Druck, freuen uns auf das Viertelfinale.“

LIEBHERR Europameisterschaften in Linz (TipsArena/bis So.)

Damen-Einzel, 1/16-Finale am Fr. 17:10 Uhr:
Sofia Polcanova (Nr. 2/Titelverteidigerin) – Veronika Matiunina (UKR/46/Q)
Damen-Einzel, 1/32-Finale:
Sofia Polcanova (Nr. 2/Titelverteidigerin) – Charlotte Carey (WAL/82/Q) 4:0 (7, 10, 5, 8)
Liu Yuan (98) – Anna Hursey (WAL/28) 3:4 (-10, 10, -9, -7, 2, 10, -5)
Anastasia Sterner (67) – Yuan Jia Nan (FRA/3) 1:4 (9, -9, -5, -11, -4)
Nina Skerbinz (98) – Elizabeta Samara (ROU/8) 1:4 (9, -10, -4, -10, -4)

Damen-Doppel, Viertelfinale:                               
Sa. 10 Uhr: Sofia Polcanova/Bernadette Szócs (Ö/ROU/Nr. 7/Titelverteidigerinnen) – Maria Xiao (ESP)/Adina Diaconu (ROU/1)  
Damen-Doppel, Achtelfinale:
Sofia Polcanova/Bernadette Szócs (Ö/ROU/Nr. 7/Titelverteidigerinnen) – Ece Harac/Ozge Yilmaz (TUR/10) 3:1 (8, 5, -5, 8)
Damen-Doppel, 1/16-Finale:
Sofia Polcanova/Bernadette Szócs (Ö/ROU/Nr. 7/Titelverteidigerinnen) – Solomiya Brateyko/ Veronika Matiunina (UKR) 3:0 (5, 9, 4)
Karoline Mischek/Nikoleta Puchovanova (Ö/SLK/32) – Leana Hochart/Nina Guo (FRA) 0:3 (-4, -9, -3)

Herren-Doppel, Viertelfinale:
Sa. 10:35 Uhr: Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (Ö/MDA/37) – Peter Hribar/Deni Kozul (SLO/15)
Herren-Doppel, Achtelfinale:
Daniel Habesohn/Robert Gardos (Nr. 6) – Qiu Dang/Benedikt Duda (GER/9) 0:3 (-11, -9, -6)
Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (Ö/MDA/37) – Darko Jorgic (SLO)/Tomislav Pucar (CRO/11) 3:2 (10, 10, -9, -3, 7)
Herren-Doppel, 1/16-Finale:
Daniel Habesohn/Robert Gardos (Nr. 6) – Dimitrije Levajac (SRB)/Andrei Putuntica (MDA/Q) 3:2 (-7, 6, 8, -7, 8)
Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (Ö/MDA/37) – Martin Allegro/Adrien Rassenfosse (BEL/5) 3:2 (-8, -9, 5, 6, 5)

Mixed, Finale:
Fr. 21 Uhr (live auf ORF Sport+): Sofia Polcanova/Robert Gardos (Nr. 4) – Maria Xiao/Alvaro Robles (ESP/3)
Mixed, Halbfinale:
Sofia Polcanova/Robert Gardos (Nr. 4) – Annett Kaufmann/Patrick Franziska (GER/26/Q) 3:2 (8, -10, -12, 9, 14)
Mixed, Viertelfinale:
Sofia Polcanova/Robert Gardos (Nr. 4) – Izabela Lupulesku/Dimitrije Levajac (SRB/7) 3:0 (2, 8, 9)

Der Rahmen-Zeitplan in der TipsArena

Freitag, 18. Oktober

Mixed, Finale (21 Uhr, live auf ORF Sport +)
Herreneinzel: Runde der letzten 32

Dameneinzel: Runde der letzten 32

Samstag, 19. Oktober 2024 (ab 10 Uhr) live auf ORF Sport +

Herreneinzel: Achtelfinale und Viertelfinale

Dameneinzel: Achtelfinale und Viertelfinale

Herrendoppel: Viertelfinale und Halbfinale

Damendoppel: Viertelfinale und Halbfinale

Sonntag, 20. Oktober 2024 (ab 10:30 Uhr)

Herreneinzel: Halbfinale und Finale

Dameneinzel: Halbfinale und Finale

Herrendoppel: Finale

Damendoppel: Finale

 

                                                                                                                                       

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